Es gab eine Zeit, da verschlug es Fisch Fasch in die Vereinigten Staaten von Amerika, um dort für ein Jahr den Job einer alleinerziehenden Mutter auszutesten. Das ganze fand statt in einem kleinen Örtchen namens Wayland unweit von Boston in Massachusetts. 2 Kinder, 2 Arbeitstiere, 4 Autos, 2 Häuser, zu viele Golfplätze, zu viel Geld, zu viel Wald, zu wenig Zeit. Und ich: zu jung, zu naiv, zu feige, um das ganze abzubrechen.
Das sah so aus: Tagesablauf: 10 vor 7
aufstehen, Kaffee kochen, Frühstück machen, Kinder
wecken, Brote schmieren, Kinder zur Schule bringen, Wäsche
waschen, kochen, Kinder von der Schule abholen, Snack reichen,
Playdates organisieren, Kinder zu Nachmittagsaktivitäten
kutschieren, kochen, zwischendurch bügeln und steamen,
einkaufen, wieder kochen, schlafen.Sperrstunde vor Mitternacht,
überall nur Frauen, kein Alkohol, keine Parties. Ein
bißchen Zeit blieb natürlich auch noch zum
telefonieren (umsonst im Ortsbereich!), Leidensgenossinnen treffen,
CD's kaufen, Konzerte besuchen und die USA erkunden. Trotzdem
möchte ich es keinem Menschen weiterempfehlen. Es gibt mit
Sicherheit bessere Möglichkeiten, ein Land und Leute kennen zu
lernen. Deshalb hier auch kein ausschweifender Bericht.